Karriere-Briefing

„Play the game“, heißt es im Vorstellungsgespräch, wenn Sie gefragt werden: „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“

Juni Spezial von Dipl. Psych. Ute Küster, Absolventenmanagement TOP CAD

_ _ _ _ _ _ _ _ _ 


Überzeugend überzeugen

Das mündliche Bewerbungsgespräch

„Ihre Bewerbung hat uns überzeugt und gerne möchten wir Sie persönlich kennenlernen.“ Da ist sie, die Einladung zum Bewerbungsgespräch und gerne bestätigen Sie den genannten Termin am Montagnachmittag 16.00 Uhr. So weit so gut. Dann beginnen Sie, im Internet nach Informationen zum Thema Vorstellungsgespräch zu suchen und lesen: Montags und Freitags sind „schlechte“ Termine (Wochenanfang mit schlechter Laune und Wochenende mit Gedanken an das Wochenende) und 16.00 Uhr ist Feierabendzeit, also auch noch eine ungünstige Uhrzeit. Außerdem steht in der Einladung, dass zahlreiche Bewerbungen eingegangen sind. Ihre Freude über die Einladung sinkt drastisch. Sie haben gehört: Die Besten kommen zum Schluss. Außerdem fallen Bewertungen milder aus, wenn das Ende der Bewerber/innenauswahl naht. Sie gehören also nicht zu den Favoriten, warum dann noch vorbereiten? – STOPP!

Regel 1

Sie gehören zu den ausgewählten Bewerber/innen. Die/der erste Bewerber/in setzt Maßstäbe und bietet Vergleichsmöglichkeiten. Ihre Unterlagen haben überzeugt, Ihre Qualifikationen passen.

Warum zögern Sie – let‘s go!

Das Bewerbungsgespräch

Zahlreiche Quellen im Internet nennen 5 Phasen des Bewerbungsgespräches:
1. Small Talk, 2. Vorstellen von Arbeitgeber/in und Bewerber/in (Kennenlernen), 3. Fragen an den/die Bewerber/in (Selbstdarstellung), 4. Rückfragen (Klärung offener Punkte), 5. Abschluss.

Wir trainieren unsere Teilnehmer/innen für 4 Phasen:

Phase I: Der erste Eindruck (und der ist entscheidend)

Small talk oder Warming up? Diese Vokabeln täuschen über die Wichtigkeit dieser Phase hinweg. Bereits in den ersten Minuten eines Gespräches treffen Gesprächspartner/innen Entscheidungen über ihr Gegenüber. Für Bewerbungsgespräche kann das bedeuten: die ersten Minuten im Kontakt entscheiden, ob Sie später den Job bekommen oder nicht. Also VORSICHT, seien Sie höflich, freundlich und wachsam.

Phase II: Die Kompetenzprüfung

  • Entspricht Ihr Wissen den Anforderungen der Stelle?
  • Passen Sie in das bestehende Team und zur Firma?
  • Ist die Stelle für Sie eine Übergangslösung oder wollen Sie längerfristig bleiben?

Diese Punkte werden geprüft z.B. anhand zahlreicher Fragen oder bei einem Rundgang durch die Firma.

Sie wollen wissen, um welche Fragen es sich handelt? Lesen Sie u.a. die „100 Vorstellungsgepräch- Fragen und Antworten +Tipps“ z.B. auf karrierebibel.de. Sie werden danach beschließen, sich nicht mehr zu bewerben, weil Sie diesen „Zirkus“ ablehnen. Und jetzt?

Wir empfehlen Ihnen: Play the game!

Lesen Sie die Fragen und achten Sie beim Lesen auf Ihre Reaktionen. Sind Sie z.B. erstaunt, irritiert oder wütend, statt sachlich und ruhig zu denken? Blockiert Ihr Gehirn oder überlegen Sie sich möglichst kreative Antworten?

Bei allen Fragen geht es genau darum: Antworten Sie verkrampft und unruhig oder souverän und gelassen? Bleiben Sie ruhig und antworten Sie überlegt oder werden Sie aggressiv und finden keine Lösung?

Nicht was Sie sagen, sondern wie Sie es sagen ist entscheidend.

Es macht wenig Sinn, Antworten auf Bewerbungsfragen zu trainieren. Informieren Sie sich über mögliche Fragen, damit Sie nicht überrascht werden, sondern wissen, was Sie erwartet. Sie werden merken, dass Sie sich das Lachen verbeißen müssen, wenn genau die Fragen gestellt werden, die Sie erwarten und das tut gut.

Hier 3 klassische Bewerbungsfragen und spontane Antworten unserer Teilnehmer/innen

  1. Was mochten Sie in Ihrem bisherigen Job am wenigsten?

„Den Kopierer“.

  1. Gibt es etwas, das nicht in Ihrem Lebenslauf steht?

„Ja, ich wurde in den Städtischen Kliniken geboren“.

  1. Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?

„Das hängt davon ab, wo sie mich nach Abschluss dieses Gespräches sehen“.

Phase III Last call – Mögliche Rückfragen zu der Stelle und zur Person

Es ist üblich, Ihnen gegen Ende des Gespräches die Gelegenheit zu geben, selbst Fragen zu stellen („Haben Sie noch Fragen an uns?“) Mögliche Fragen sind:

  • Welche Abteilungen könnten mich bei meiner Arbeit besonders effizient unterstützen?
  • Stellen Sie Anforderungen an Ihre Mitarbeiter/innen, die nicht in der Stellenausschreibung stehen? (z.B. Weiterbildungsbereitschaft)
  • Ich wäre gerne Ihr neuer Mitarbeiter, Ihre neue Mitarbeiterin, daher ist es für mich wichtig zu wissen – wie habe ich auf Sie gewirkt?“
    Die Antwort bietet Ihnen die Möglichkeit Ihren Bewerbungserfolg zu prüfen. Lautet die Antwort: „Sie haben sich interessant präsentiert“, können Sie eine Absage erwarten. Wird Ihnen gesagt: “Ich kann mir eine Zusammenarbeit gut vorstellen,“ haben Sie gepunktet.

Phase IV Der letzte Eindruck – sollte nicht der letzte sein!

Sie wurden im Gespräch ernst genommen und korrekt behandelt, dann bedanken Sie sich. Auch im Hinausgehen sind Sie noch in der Bewerbungssituation, denken Sie daran, bleiben Sie freundlich und aufmerksam, denn „der letzte Eindruck bleibt“.

Sie haben sich auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitet und wollen prüfen, ob Ihre Antworten auf mögliche Fragen zielführend sind? Sie hatten ein Gespräch, aber Sie sind unzufrieden und wissen nicht warum? Kontaktieren Sie uns, wir geben Ihnen Sicherheit. Die Teilnehmer/innen von TOP nutzen das.